Aus dem Inhalt:
- Neue Steuerungsmodelle zur Gestaltung elektronischer Beziehungen
zwischen Verwaltung und Partnern im Außen - und Innenverhältnis:
zu Bürgern, Mitarbeitern, Wirtschaft, anderen Kommunen.
- Fortentwicklungsstrategien
- Umsetzungshemmnisse
Die Anforderungen an eine moderne Verwaltung steigen in dem Maße, in
dem für den Bürger die Nutzung des Internet selbstverständlich
wird. Electronic Government bedeutet einen schrittweisen Umbau der bisherigen
„Offline-Verwaltung“ mit dem Ziel einer durchweg online zugänglichen
Verwaltung. Dies bedeutet eine weitreichende und langwierige Reorganisation
interner und externer Strukturen und Prozesse.
Das Buch vermittelt einen umfassenden Überblick über das
interdisziplinäre Themengebiet Electronic Government. Er zeigt anschaulich
fachliche Schwerpunkte einzelner Vorhaben auf, identifiziert Umsetzungshemmnisse
und analysiert Strategien zu deren Überwindung. Darüber hinaus
werden Zukunftsperspektiven für fortgeschrittene Ansätze des Electronic
Government entwickelt.
“Electronic Government“ wendet sich an Interessenten aus der angewandten Informatik
und den Verwaltungs- und Wirtschaftswissenschaften. Studierenden und Wissenschaftlern
sowie Entscheidungsträgern und Praktikern aus Verwaltungen und öffentlichen
Betrieben dient es als Einstieg und Übersicht über das Themengebiet.
Mit dem beginnenden Electronic Government (eGovernment) geht eine erste Ära des EDV-
Einsatzes in der öffentlichen Verwaltung zu Ende. Wurde die EDV traditionell nur für
begrenzte Zwecke wie z. B. Einwohnermeldewesen eingesetzt und ausschließlich von den
Verwaltungsmitarbeitern bedient, so zeichnet sich mit dem eGovernment eine gänzlich
neuartige Verwaltung und demokratische Praxis ab. Erstmalig verfügen die Bürger über einen
direkten Zugriff auf die Verwaltungsdienstleistungen über das Internet. Durch den schnelleren
und komfortablen Zugang läßt sich die Kunden- und Serviceorientierung entscheidend
steigern. Bei einfachen Dienstleistungen ist dies schon heute möglich.
Bürgerfreundlichkeit läßt sich auf einem neuartigen Niveau umsetzen, wird jedoch bis zu
einer flächendeckenden Umsetzung noch einige Zeit auf sich warten lassen: mit wenigen
MausClicks sind dann beispielsweise sämtliche Verwaltungsformalitäten im Zusammenhang
mit einem Wohnsitzwechsel erledigt. Mit der heute verfügbaren Technik ist die Idee eines
One-Stop-Governments und einer Inanspruchnahme von Verwaltungsleistungen durch Online-
Selbstbedienung erstmals in greifbare Nähe gerückt.
Die flächendeckende Vernetzung durch das Internet ist eine Schlüsselvoraussetzung für
eGovernment. Damit wird eine umfassende Vernetzung von Prozessen innerhalb einer
Behörde sowie zwischen den einzelnen Verwaltungen ermöglicht.
eGovernment steht für den Umbau der bisherigen "Offline-Verwaltung" zu einer durchweg
online zugänglichen Verwaltung. Mit dem eGovernment zeichnet sich erstmalig eine
Verwaltungsreform auf elektronischer Grundlage ab.
Dahinter verbirgt sich mittlerweile eine kaum noch überschaubare Zahl von Projekten,
Konzepten und Initiativen auf verschiedenen Verwaltungs- und Politikebenen. Gemessen an
den hochgesteckten Zielen vollzog sich der Übergang zur Online-Verwaltung bisher
schleppend.
Inzwischen ist deutlich geworden, daß die infrastrukturellen und rechtlichen Voraussetzungen
weithin fehlen, um fortgeschrittene eGovernment-Lösungen umzusetzen. Dies überrascht
wenig, weil nahezu der gesamte vorhandene rechtliche Rahmen noch immer auf die
Funktionserfordernisse einer offline praktizierten Verwaltung ausgerichtet ist. Unterdessen
sind die erforderlichen Anpassungsprozesse auf breiter Grundlage ins Rollen gekommen.
Das Buch vermittelt einen umfassenden Überblick über das mittlerweile weit verzweigte
Themengebiet des eGovernments und stellt den aktuellen Entwicklungsstand,
Erklärungskonzepte, Rahmenbedingungen und künftige Entwicklungsperspektiven dar.
An eine überblicksartige Einführung in das Themengebiet eGovernment (Kap. 1) schließt sich
eine Abgrenzung gegenüber dem Verwaltungsreformansatz der neuen Steuerungsmodelle
(Kap. 2) an. Es folgt eine Skizzierung vorliegender Erklärungsmodelle sowie eine Darstellung
rechtlicher, organisatorischer, politischer und weiterer Rahmenbedingungen (Kap. 3-4). Der
Anwendungsbezug wird hinsichtlich der Kommunikation zwischen der Verwaltung und ihren
Kunden, der Intensität dieser Kommunikation sowie hinsichtlich zentraler Strukturen im
Front- und im Back-Office erläutert (Kap. 5). Der aktuelle Übergang zu fortgeschrittenen
eGovernment-Lösungen ist höchst voraussetzungsvoll: Standardisierung, Integration im Back-
Office und Infrastrukturerfordernisse wie die elektronische Signatur werden eingehend
analysiert (Kap. 6). Die Veranschaulichung des aktuellen eGovernment-Entwicklungsstandes
geschieht anhand konkreter Projektbeispiele (Kap. 7). Daran schließt sich eine
Herausarbeitung künftiger Entwicklungsperspektiven unter dem Blickwinkel virtueller
Verwaltungsstrukturen und möglicher Folgen für traditionelle Verwaltungsstrukturen an. Die
hohe praktische Bedeutung des eGovernments kommt bei einem abschließenden Blick auf
Benchmarking-Ansätze und konkrete Einstiegsstrategien der Verwaltungen zum Ausdruck.
|
Electronic Government. - Die elektronische Verwaltungsreform. Grundlagen – Entwicklungsstand – Zukunftsperspektiven.
Gabler Verlag. 2002. 343 S. mit 48 Abb. und 61 Tab. Broschur. € 29,90- ISBN 3-409-12295-8
Autor: Prof. Dr. Harald Mehlich, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg.
Lehrgebiete: Verwaltungsinformatik und "Planen und Entscheiden".
Kontakt: mehlich@rz.fhov-ludwigsburg.de
|
|
|