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Notizen:
Der Schulungsanlaß ist zu untergliedern nach individuell geprägtem Bedarf und Anforderung durch Maßnahmen der Organisation als ganzes:
Individueller Bedarf
- Allgemeiner Aus- und Fortbildungswunsch oder -auftrag
- Persönliche Defizite im Zusammenhang mit Rechnernutzung
- Einarbeitung in ein neues Aufgabengebiet (Sachbearbeitung)
- Neue Position im Führungs- oder Projektbereich mit Entscheidungs- Entwurfs- und Steuerungsaufgaben
Dieser individuelle Bedarf kann sowohl aus Eigeninitiative als auch als Einzelmaßnahme des Arbeitgebers (z.B. durch Umsetzung oder Beförderung) entstehen. Abhängig vom Auslöser – Eigeninitiative, Maßnahme des Arbeitgebers, die positiv oder negativ empfunden wird - kann die Motivation des Schulungsteilnehmers die gesamte Bandbreite von “sehr hoch” bis “völlig demotiviert” reichen. Selbst bei Eigeninitative ergibt sich noch eine Differenzierung abhängig davon, ob die Auslöser des Schulungswunsches einen positven Hintergrund hat (Schulung als Chance für Aufstieg, Arbeitserleichterung u.ä.) oder eher negativ besetzte Motive wie “man muß mithalten” oder ein Wechsel aus äußeren Zwängen dahinter stehen.
Bedarf durch Maßnahmen mit Wirkung auf die Organisation als Ganzesentsteht durch:
- Neueinführung oder Umstellung einer Software, insbesondere dann, wenn die Nutzung vorgeschrieben bzw. für die Aufgabenerledigung unabdingbar ist.
- Reorganisation - Änderung des Aufgabenzuschnittes ganzer Gruppen.
- Veränderung der Infrastruktur (z.B. ein neues Betriebssystem für Clients).
Die Motivationslage ist im Vergleich zu den individuellen Auslösern hier wesentlich unklarer. Sie hängt sowohl von der individuellen Disposition der Teilnehmer zum Thema Software-Einsatz als auch von seiner Erwartung hinsichtlich der Auswirkung der auslösenden Maßnahme auf ihn, aber auch auf sein Umfeld ab.
Die Gruppe der Endanwender ist gerade in solchen Fällen von der Menge der Teilnehmer und damit vom Gesamtaufwand dominierend. Ebenso besteht eine starke Abhängigkeit des Gesamterfolges einer Maßnahme vom Erfolg dieser Schulung. Ein besonderer Aufwand für die Optimierung ist deshalb angebracht.
Die Schulung von wenigen Personen für Schlüsselpositionen z.B. für Systemadministratoren ist ebenso erfolgskritisch. Im Hinblick auf die Anzahl der zu Schulenden ist es hier in der Gesamtbetrachtung aber eher angebracht, im Zweifel etwas länger und intensiver zu schulen und einen großen Optimierungsaufwand im Vorfeld zu vermeiden. Begrenzender Faktor ist hier die i.d.R. knappe verfügbare Zeit der Teilnehmer.
Die Konzeption für die Schulung einer Fachanwendung im Zuge einer Software-Umstellung unterscheidet sich wesentlich von einer Schulung für Endanwender-Werkzeuge. Dies ist selbst dann der Fall, wenn auch letztere in einer Organisation flächendeckend eingeführt werden. Ebenso hat eine Fachnawendungsschulung in einem Umstellungsprojekt ein anderes Profil wie die Schulung derselben Fachanwendung für neue Mitarbeiter im Rahmen der Fluktuation. Dies gilt nicht zuletzt für die erforderlichen Kenntnisse der Trainer.